Historie

Land­schafts- und Sied­lungs­ge­schichte

Der Landkreis Dahme-Spreewald wird im Wesentlichen durch die Landschaften

  • Dahme-Seengebiet (zum ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet gehörend)
  • Spreewald und
  • Niederer Fläming gekennzeichnet.

Die Oberfläche des Kreises gehört zum Jungmoränenland und ist durch Formenvielfalt und glaziale Serien abwechslungsreich gegliedert.
Die heutige Kreisfläche umfasst Teile des Berliner und des Baruther Urstromtales.
Auf den dazwischen liegenden Grundmoränenplatten, insbesondere der Teupitzer Platte und den Dahme-Sandflächen, prägen ausgedehnte Kiefernwälder das Landschaftsbild.

Die landschaftlichen Gegebenheiten hatten einen starken Einfluss auf die Siedlungsentwicklung.
Mit der Eroberung der Askanier und umfangreichen Waldrodungen veränderte sich die Nutzung in dem nach der Völkerwanderung slawisch/sorbischen Siedlungsgebiet des heutigen Landkreises.
Die dörfliche Kolonisation mit vornehmlich deutschen Neusiedlern im 12. und 13. Jahrhundert führte zur Überformung altslawischer Siedlungen und zu zahlreichen Städtegründungen.

So war Lübben eine altsorbische Burg mit Burgflecken an einem alten Spreeübergang, bevor es bereits Mitte des 10. Jahrhunderts deutscher Burgbesitz mit Burggrafensitz wurde. Um 1150 wurde Lübben erstmals als "Urbs Lubin" (Burg Lubin) erwähnt. Nach Gründung der Stadt um 1200 entwickelte sich der Ort zwischen den beiden Spreearmen und im Schutze besagter Burg sehr rasch zum Handelszentrum. Seit dem Spätmittelalter war Lübben Hauptort des Markgrafentums Niederlausitz.

Die sorbische dörfliche Siedlung Luckau wurde anstelle eines alten slawischen Burgwalls im Schutze einer markgräflichen Burg 1250 errichtet. Dank seiner günstigen geografischen Lage für die Entwicklung von Wirtschaft und Handel wurde Luckau als Stadt ausgebaut und erhielt 1297 das Stadtrecht. Ab 1492 war der Ort Hauptstadt des Markgrafentums Niederlausitz.

Lieberose, eine alte niedersorbische dörfliche Siedlung wurde um 1250 Stadtanlage und erhielt im Jahre 1302 das Stadtrecht.

Ebenso geht die Entstehung von Königs Wusterhausen, Mittenwalde, Teupitz, Golßen u. a. auf zumeist an Schnittpunkten von Handelsstraßen bzw. Flussübergängen gelegene slawische Siedlungen und Burgwälle zurück.

Auf der Grundlage von Landwirtschaft, Handwerk und Handel entwickelten sich die kleinen Städte über Jahrhunderte wechselvoller Geschichte in der Mehrzahl zu Ackerbürgerstädtchen. Zwischenzeitlich unter sächsischer Herrschaft, wie die gesamte Niederlausitz, wurden sie erst 1815 wieder brandenburgisch-preußisch.

Mit der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzenden Industriealisierung waren für die Städte im heutigen Kreis kaum Entwicklungsimpulse verbunden. Die spätere wirtschaftliche Entwicklung im Nordkreis war eng mit Berlin verknüpft. Der Süden des Kreises wurde seit eh und je von der Landwirtschaft geprägt.

Eine gewisse Industriealisierung setzte im Zusammenhang mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Raum von Königs Wusterhausen ein.

Es entstand bis zum Jahre 1897 das heute denkmalgeschützte Werksgelände der Schwartzkopff-Lokomotivenfabrik, der spätere Schwermaschinenbau in Wildau.

Niederlehme und Zernsdorf entwickelten sich zu Baumaterialienlieferanten, insbesondere für Berlin.

Im Zusammenhang mit dem Untergrundspeicher wurde Mittenwalde Standort des Gasanlagen- und Rohrleitungsbaus.

Die Deutsche Reichspost errichtete 1920 in Königs Wusterhausen den ersten deutschen Rundfunksender.

Entlang der S-Bahnstrecke nach Berlin entwickelten sich die Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf, Zeuthen, Wildau und Königs Wusterhausen zu einem fast geschlossenen Siedlungsband.

Die Entwicklung nach 1990 ist insbesondere im Norden des Landkreises durch eine immense Siedlungsflächenerweiterung gekennzeichnet. Auf Grund des aus der Berlinnähe resultierenden hohen Ansiedlungsdrucks sind in diesem Raum vor allem Gewerbegebiete und Gebiete für ein- und mehrgeschossigen Wohnungsbau entstanden.

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