Mit Ende der dreijährigen Bauzeit am 01.05.2022 und der Inbetriebnahme zum 31.05.2022 ist der Landkreis Dahme-Spreewald der erste Landkreis in Brandenburg, der den Ausbau einer flächendeckenden, zukunftsfähigen Internetversorgung fertiggestellt hat. Mit der Inbetriebnahme des neu entstandenen bzw. ausgebauten Netzes erhielten im Rahmen des ‚Weiße-Flecken‘-Förderprojekts 6.776 Haushalte eine Versorgung mit mindestens 100 Mbit/s. 376 Unternehmen sowie 62 Schulen verfügen sogar über einen Glasfaser-Anschluss mit einer Geschwindigkeit von 1Gbit/s. Damit profitieren nun mehr als 90 Prozent aller Adressen im Landkreis Dahme-Spreewald von Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s.
Das ist die Grundlage für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Landkreis. Insbesondere in den ländlichen Regionen sind digitale Anwendungen und die dafür notwendigen Infrastrukturen für die weitere Entwicklung unverzichtbar. Von der neuen Netzinfrastruktur profitieren sowohl Bürgerinnen und Bürger, die z.B. für Homeoffice und Homeschooling auf schnelle Bandbreiten angewiesen sind, als auch Unternehmen, für welche die Breitbandversorgung ein wichtiger Standortfaktor ist.
Insgesamt wurden im LDS rund 17,8 Millionen Euro in den Ausbau der Breitbandinfrastruktur investiert. Davon übernahmen Bund und Land jeweils 8,9 bzw. 7,9 Millionen Euro. 1,78 Millionen Euro stellte der Landkreis aus Eigenmitteln zur Verfügung. Auf 204Kilometern realisierte die Telekom im Auftrag des Landkreises in den vergangenen drei Jahren Tiefbauarbeiten und verlegte dabei 837 Kilometer Glasfaserkabel. Außerdem wurden für das Breitbandnetz 297 neue Schaltschränke errichtet.
Die Förderung erfolgte im Rahmen des Bundesförderprogramms „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ über eine Förderung der Wirtschaftlichkeitslücke. Bei der Wirtschaftlichkeitslücke wird die Differenz zwischen dem Barwert aller Einnahmen und dem Barwert aller Kosten des Netzaufbaus und -betriebs für einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert.
Im nächsten Ausbauschritt - im sogenannten ‚Graue-Flecken‘-Programm - sollen dann alle Adressen mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden. Perspektivisch werden so Bandbreiten von mind. 1 Gbit/s ermöglicht.
Ende November 2023 erhielt der Landkreis einen Förderbescheid für den Glasfaserausbau im Süden des Landkreises. Die Fördersumme beträgt 77.592.600 Euro und umfasst 60 % der Gesamtinvestition in Höhe von 129.321.000 Euro. Die Grundlage der Förderung bildet die Bundesrichtlinie "Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland" (Gigabit-Richtlinie 2.0). Des Weiteren soll die Investitionsmaßnahme mit 40 % durch das Land Brandenburg aus Mitteln des Just Transition Fonds (JTF) der EU kofinanziert werden. Gegenwärtig wird hierzu der entsprechende Förderantrag vorbereitet.
Der geförderte Glasfaserausbau erfolgt in folgenden Ämtern und Gemeinden: Heideblick, Lieberose-Oberspreewald, Lübben (Spreewald), Luckau, Märkische Heide, Unterspreewald jeweils nur in den Randlagen der Gemeinden, da der privatwirtschaftliche Ausbau Vorrang hat.
Für den Norden des Landkreises stellte der Landkreis ebenfalls einen Antrag auf Förderung, welcher jedoch aufgrund ausgeschöpfter Haushaltsmittel beim Bund nicht bewilligt werden konnte. Im Frühjahr 2024 soll der Förderantrag erneut beim Bund eingereicht werden.
Die federführende Umsetzung des Glasfaserausbaus im Landkreis Dahme-Spreewald erfolgt wie im „Weißen Flecken“-Programm durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH.