Pres­se­mit­tei­lung

2002 / 0027 - 20.03.2002

"CRASH 2002" erfolgreich verlaufen

"CRASH 2002" erfolgreich verlaufen

Am 9. März 2002 fand auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld die Notfall-Großübung "Crash 2002" statt. Die Gesamtverantwortung für die übung hatte Landrat Martin Wille.

Gemäß den Bestimmungen der Internationalen Luftfahrtorganisation sind derartige übungen an Verkehrsflughäfen regelmäßig alle zwei Jahre durchzuführen, um bestehende Notfallplanungen zu überprüfen. Gleichzeitig galt die übung als Vorbereitung auf die Internationale Luftfahrtausstellung, die vom 6. - 12. Mai 2002 erneut auf dem Gelände des Flughafens Berlin-Schönefeld stattfinden wird.

Zusammen mit übenden, übungsleitung, Schiedsrichtern, Helfern, Medienvertretern, Fachbeobachtern und Gästen nahmen mehr als 1000 Personen an der Notfallübung statt. Sie sei die größte dieser Art auf dem Flughafen in Schönefeld, betonte Landrat Wille bei der Begrüßung der Gäste.

Das Hauptanliegen der übung bestand darin, die Zusammenarbeit zwischen den übenden Einheiten wie Flughafendienste, Feuerwehren, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Technisches Hilfswerk, Polizei, BGS, Notfallseelsorger sowie Hilfsorganisationen bei Großschadenseinsätzen zu testen.

Besonderes Augenmerk wurde auch auf das Zusammenspiel zwischen den Berliner und Brandenburger Behörden gelegt. Sylvia Enders, Ordnungsamtsleiterin des Landkreises Dahme-Spreewald war sowohl für die gesamte Vorbereitung als auch für die Leitung der übung zuständig. Die Einsatzleitung übernahm Klaus Walter, Leiter der Werkfeuerwehr des Flughafens Berlin-Schönefeld.

Simuliert wurde die Notlandung eines Flugzeuges mit 182 Passagieren und acht Besatzungsmitgliedern an Bord. Bei der Notlandung auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld wird das Flugzeug zerstört und gerät in Brand. Nach dem Crash verlassen einige Passagiere das Wrack, es gibt Verletzte und Tote.

Jetzt beginnt die Arbeit der fast 600 Einsatzkräfte, wovon allein 220 aus dem Landkreis Dahme-Spreewald kommen. Rettungs- und Löscharbeiten werden durchgeführt. Neben der Flughafenfeuerwehr und der Berliner Feuerwehr sind die Freiwilligen Feuerwehren aus Königs Wusterhausen, Zeuthen, Eichwalde, Schulzendorf, Wildau, dem Amt Schönefeld und dem Amt Unteres Dahmeland im Einsatz. 190 ausgebildete Mitarbeiter von Hilfsorganisationen aus den Ländern Berlin und Brandenburg stellen verblüffend echt Verletzte und Tote dar. ärzte, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute wussten vorher nicht, welche Rolle die Verletztendarsteller spielen würden. Leicht- und Unverletzte werden in das dafür vorgesehene Konferenz- und Schulungszentrum gebracht und dort registriert. Bewegungsunfähige Passagiere werden aus dem Flugzeugwrack evakuiert, in Sekundenschnelle von ärzten gesichtet, behandelt und in fiktive Krankenhäuser transportiert.

Die im Terminal auf ihre Angehörigen wartenden 40 Abholer werden von Notfallseelsorgern betreut. Das Zusammenspiel von Feuerwehrleuten, ärzten, Rettungsdiensten, Bundesgrenzschutz, Polizei und Seelsorgern wird über die Notfalleinsatzzentrale koordiniert.

Einsatzleiter Walter bezeichnete die übung als eine Herausforderung für alle Beteiligten. Die erste Phase werde fast immer ein Chaos, räumte er in einer ersten Auswertung ein. Die Kommunikation zwischen den Hilfsdiensten habe besser geklappt als bei vergangenen übungen, müsse aber noch verbessert werden, sagte Walter weiter. Auch übungsleiterin Enders war auf den ersten Blick mit dem übungsverlauf zufrieden. Die Abschlusseinschätzung für "Crash 2002" liegt noch nicht vor.